Haushaltsbuch: Meine Top 8 Learnings & warum du sofort eins starten musst

Haushaltsbuch: Meine Top 8 Learnings & warum du sofort eins starten musst

Seit längerer Zeit führe ich ein Haushaltsbuch und kann es dir nur ans Herz legen. Am besten legst du sofort los und am Ende des Artikels wirst du auch verstehen, was ich damit meine.

In diesem Artikel möchte ich dir meine Top Learnings erläutern, die ich in der Zeit mit meinem Haushaltsbuch gemacht habe und wie sie sich unmittelbar auf meine Vermögensbildung auswirken. Falls dir die Thematik gar nichts sagt, bekommst du zu Beginn eine Kurzeinführung darüber, was ein Haushaltsbuch überhaupt ist. Anschließend stelle ich dir meine Learnings vor und zum Schluss noch die passenden Tools, damit du direkt durchstarten kannst.

Kurzform: Was ist ein Haushaltsbuch?

Ein Haushaltsbuch (oft auch als Haushaltsplan oder Budgetplaner bezeichnet) ist ein praktisches Werkzeug zur Finanzverwaltung, das dir hilft, deine Einnahmen und Ausgaben zu überblicken und zu steuern. Durch die Budgetplanung mit einem Haushaltsbuch erkennst du, wie dein Geld fließt, und identifizierst Sparpotenziale. Es macht deine Finanzanalyse einfach, indem es dir ermöglicht, Ausgabenkategorisierungen vorzunehmen und dadurch ein klares Bild deiner finanziellen Situation zu erhalten.

Durch den Überblick über den Cashflow kannst du deine Finanzen managen und systematisch an deinem Vermögensaufbau arbeiten. Ein Haushaltsbuch hilft dir, deine finanziellen Ziele zu erreichen und fördert ein bewussteres Konsumverhalten, das langfristig zu finanzieller Sicherheit führen kann.

Passend dazu habe ich erst kürzlich einen Beitrag darüber verfasst, wie du deine Finanzen richtig ordnest.

#1 Übersicht über Einnahmen & Ausgaben (inkl. Kategorien)

Die regelmäßige Nutzung eines Haushaltsbuches bietet dir eine umfassende Übersicht über Einnahmen und Ausgaben. Durch das Aufzeichnen jedes finanziellen Vorgangs gewinnst du wertvolle Einblicke in deine monetären Gewohnheiten. Es ermöglicht dir, selbst kleinste Ausgaben zu erfassen, die sich im Laufe der Zeit zu einer beträchtlichen Summe summieren können, wie beispielsweise tägliche Kaffee-Käufe oder kleine Online-Bestellungen. Mit diesem detaillierten Verständnis deiner finanziellen Aktivitäten kannst du Ausgabenmuster identifizieren, die möglicherweise unbemerkt bleiben würden.

Ich weiß, das liest sich im ersten Augenblick unglaublich zeitaufwendig und mühselig, aber es lohnt sich. Zumal es mittlerweile mit Finanzguru* auch Tools gibt, dir die manuelle Aufzeichnung abnehmen. Doch dazu später mehr bei den von mir vorgestellten Tools.

#2 Erkennen von Einsparpotentialen & Ausgabengewohnheiten

Die detaillierte Aufzeichnung deiner Ausgaben im Haushaltsbuch ist ein wichtiger Teil der Budgetkontrolle und ermöglicht es dir, Bereiche zu identifizieren, in denen du möglicherweise mehr ausgibst als nötig. Dies kann von wiederkehrenden, kleinen Ausgaben, wie dem täglichen Kaffee-to-go, bis hin zu größeren, periodischen Ausgaben reichen. Wenn du deine Ausgaben über einen längeren Zeitraum hinweg verfolgst, können Muster in deinem Ausgabeverhalten sichtbar werden.

Für mich hat sich das Ende des letzten Jahres ausgezahlt. Obwohl ich häufig für die Arbeit vorkochte, erkannte ich durch meine Aufzeichnungen, dass ich durchschnittlich gut 70 Euro nur für das Mittagessen auf der Arbeit ausgebe. Definitiv zu hoch, also war Optimierung angesagt. Bisher konnte ich den betrag um mehr als die Hälfte reduzieren. Geld, was ich zusätzlich in Sparpläne stecke oder aktuell bei Trade Republic auf dem Verrechnungskonto für attraktive Zinsen* liegen lasse.

Vor allem bei solchen variablen Kosten lässt sich schnell Einsparpotential erkennen. Oft hängen solche Ausgaben nur mit festgefahrenen Verhaltensmustern zusammen. Allerdings lohnt sich auch ein Blick auf die Fixkosten. Erneut ein Beispiel aus der Praxis: Mein Handyvertrag war für die gebotene Leistung zu teuer. Schnell mit dem Dienstleister geschrieben, dass ich vor einer Kündigung gerne ein neues Angebot einholen würde und siehe da: 7 Euro weniger im Monat bei doppeltem Datenvolumen.


Trade Republic USP
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Für mich ist das Erkennen von Einsparpotentialen der größte Vorteil des Haushaltsbuches. Alleine die zwei Beispiele, die ich dir genannt habe, spülen mir über 40 Euro zusätzlich in die Kassen bzw. sorgen dafür, dass das Geld erst gar nicht meine Kassen verlässt.

#3 Förderung eines bewussten Konsumverhaltens

Die Regelmäßigkeit beim Eintragen deiner Ein- und Ausgaben fördert aktiv dein Bewusstsein für dein eigenes Konsumverhalten. Dies sensibilisiert dich für ein verantwortungsvolles Ausgabeverhalten und hilft dir, impulsive oder unnötige Käufe zu vermeiden.

Das Haushaltsbuch fungiert als Spiegel deiner Ausgabengewohnheiten. Es zeigt auf, wo dein Geld wirklich hingeht – ob in sinnvolle Investitionen, notwendige Ausgaben oder in Bereiche, die vielleicht weniger wichtig sind. Diese Transparenz ermöglicht es dir, Prioritäten zu setzen und zu entscheiden, was wirklich wichtig ist und wo Einsparungen möglich sind.

Darüber hinaus hilft dir der Haushaltsplan dabei, den Unterschied zwischen “Wünschen” und “Brauchen” zu verstehen. Es bringt dich dazu, über jeden Kauf nachzudenken und zu bewerten, ob dieser notwendig ist oder eher einem momentanen Wunsch entspringt. Dieser reflektierte Ansatz zum Konsum führt langfristig zu erheblichen Einsparungen und einer gesteigerten finanziellen Freiheit.

#4 Verbesserung der Sparquote

Erkennst du Einsparmöglichkeiten in deinem Alltag und schärfst dein Konsumbewusstsein, geht damit auch eine verbesserte Sparquote einher. Weiter oben habe ich dir bereits gezeigt, wie ich mit zwei einfachen Maßnahmen über 40 Euro mehr im Geldbeutel habe. Geld, das ich zur Aufstockung von Sparplänen nutze.

Haushaltsbuch sorgt fuer eine erhoehte Sparrate
Ein Haushaltsbuch hebt deine Sparrate spürbar an

Zusätzlich hilft dir die regelmäßige Dokumentation deiner Finanzflüsse, realistische Sparziele zu setzen. Indem du dein verfügbares Einkommen und deine regelmäßigen Ausgaben kennst, kannst du einen realistischen Betrag festlegen, den du jeden Monat sparen möchtest. Auch auf veränderte Finanzbedingungen wie eine Gehaltserhöhung kannst du besser und dynamischer reagieren.

Durch die regelmäßige Beschäftigung mit deinen Finanzen wirst du dir der Wichtigkeit des Sparens bewusster und entwickelst eine stärkere Motivation, finanzielle Reserven aufzubauen.

#5 Erstellung eines Budgets

Durch ein Haushaltsbuch erhältst du einen detaillierten Überblick über deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Dies ermöglicht es dir, realistische Budgets zu erstellen, die auf deiner tatsächlichen finanziellen Lage basieren. Du kannst sehen, wo dein Geld hingeht und wo du eventuell Anpassungen vornehmen kannst, um deine finanziellen Prioritäten zu reflektieren.

Bei der Erstellung eines Budgets geht es darum, Ausgabenkategorien zu definieren und für jede Kategorie einen bestimmten Betrag festzulegen. Beispielsweise kannst du Budgets für Lebensmittel, Wohnung, Transport, Unterhaltung und Sparziele festlegen. Das Haushaltsbuch hilft dir dabei, diese Kategorien basierend auf deinen historischen Ausgaben zu definieren und anzupassen. Somit verhinderst du, dass du über deine Verhältnisse lebst und triffst gleichzeitig bessere, finanzielle Entscheidungen.

#6 Analyse des Cashflows

Der Cashflow, also der Fluss von Einnahmen und Ausgaben, ist das Herzstück deiner Finanzanalyse. Indem du lernst, ihn zu überwachen und zu interpretieren, erhältst du wertvolle Einsichten, die dir helfen, finanzielle Entscheidungen zu treffen und deine finanzielle Gesundheit zu verbessern.

Ein zentrales Learning ist die Fähigkeit, zwischen positivem und negativem Cashflow zu unterscheiden. Ein positiver Cashflow bedeutet, dass du mehr Einnahmen als Ausgaben hast, was dir ermöglicht, Geld zu sparen oder zu investieren. Wenn dein monatliches Einkommen 3.000 Euro beträgt und deine Ausgaben, einschließlich Miete, Lebensmittel und Freizeit, sich auf 2.500 Euro belaufen, ergibt sich ein positiver Cashflow von 500 Euro.

Ein negativer Cashflow hingegen bedeutet, dass deine Ausgaben deine Einnahmen übersteigen, was zu Schulden oder einem Abbau von Ersparnissen führen kann. Dies wäre der Fall, wenn deine monatlichen Einnahmen 2.500 Euro betragen, aber deine Ausgaben (einschließlich Kreditraten, Miete und Lebenshaltungskosten) 2.800 Euro erreichen, was einen negativen Cashflow von 300 Euro zur Folge hat.


Mein Cashback-Setup


 

Durch das regelmäßige pflegen deines Haushaltsbuches erkennst du Trends und Muster in deinem Cashflow. Vielleicht stellst du fest, dass dein Cashflow in bestimmten Monaten des Jahres, etwa während der Urlaubszeit oder der Feiertage, negativ wird. Diese Erkenntnis ermöglicht es dir, vorbereitende Maßnahmen zu treffen, wie etwa vorheriges Sparen oder Budgetanpassungen in diesen Monaten.

#7 Langfristige Finanzplanung & Vermögensaufbau

Notierst du fleißig deine finanziellen Bewegungen, hilft dir das dabei, eine Roadmap für deine Finanzen zu erstellen, die nicht nur aktuelle Bedürfnisse abdeckt, sondern auch langfristige Ziele wie Altersvorsorge, Immobilienerwerb oder das Bilden eines Notgroschens berücksichtigt.

Ein wichtiges Learning in diesem Bereich ist das Verständnis der Bedeutung von Vermögensaufbau. Durch regelmäßige Spar- und Investitionspläne, die im Haushaltsbuch verfolgt werden, kannst du nachhaltig Vermögen aufbauen. Besonders beliebt dafür sind kostengünstige Neo-Broker wie Trade Republic* oder Scalable Capital* in Verbindung mit einem breitgestreuten ETF.

Diesbezüglich ist ein Deutschland immerhin eine positive Entwicklung zu beobachten, wie die Deutsche Bundesbank bei einer Vermögensbefragung 2021 feststellte:

Allein zwischen 2017 und 2021 erhöhten sich die durchschnittlichen Vermögen um
rund 83 600 € (+ 36 %).

Ergebnisse der Vermögensbefragung 2021

Abschließend ist die langfristige Finanzplanung und der Vermögensaufbau mit Hilfe eines Haushaltsbuches ein dynamischer Prozess. Es ermöglicht dir, regelmäßig deine Fortschritte zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass deine Finanzstrategie mit deinen sich ändernden Lebensumständen und Zielen übereinstimmt.

(Disclaimer: Natürlich ist das wieder keine Anlageberatung oder Investitionsempfehlung 🙂 )

#8 Stressreduktion durch finanzielle Kontrolle

Das ständige notieren deiner Ausgaben ist anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber keinesfalls stressig. Ganz im Gegenteil, du erfährst finanzielle Klarheit. Unklarheit über die eigene finanzielle Situation ist eine häufige Quelle von Stress. Mit einem Haushaltsbuch erhältst du einen detaillierten Überblick über deine Einnahmen, Ausgaben, Schulden und Sparziele. Dieses Wissen reduziert Ängste, da du genau weißt, wo du finanziell stehst.

Ein weiterer Vorteil ist das Gefühl von Kontrolle und Empowerment. Wenn du deine Finanzen aktiv verwaltest, fühlst du dich weniger als Opfer unvorhersehbarer Umstände und mehr als Gestalter deiner finanziellen Zukunft. Durch das proaktive Handeln reagierst du vorausschauender auf Ausgaben und kannst auch Überraschungen leichter abfedern.

Mich hat die Haushaltsplanung deutlich ruhiger Schlafen lassen, da ich alle Finanzbewegungen stets im Überblick habe.

Tools für dein Haushaltsbuch

Nachdem ich dir meine Haushaltsbuch-Learnings und die damit einhergehenden Vorteile präsentiert habe, möchte ich dir auch natürlich auch das Wichtigste mit an die Hand geben: die geeigneten Tools.

Persönlich nutze ich eine selbst erstellte Excel-Tabelle, die ich an meine individuellen Bedürfnisse angepasst habe sowie die App Finanzguru, die ich dir auch gleich vorstellen werde.

Haushaltsbuch zum Herunterladen (PDF + Excel)

Unter meiner “Kostenlos”-Rubrik stelle ich dir zum einen kostenlose bzw. gratis Bücher vor und auch meine Werke, die du dir frei herunterladen kannst. Keine Kosten, keine E-Mail. Nutze einfach die Dateien, empfehle gerne meinen Blog und folge mir auf Instagram und TikTok. Gerne kannst du mir auch Feedback hinterlassen 🙂


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Aber was hat das nun mit der Thematik dieses Artikels zu tun?

Ich habe dir dort zum einen ein PDF zum Herunterladen eingestellt, falls du ein Freund der Handschrift bist. Ansonsten findest du dort auch noch eine Excel-Datei.

Excel Haushaltsbuch Vorlagen (Templates)
Excel bietet verschiedene Vorlagen für dein Finance-Tracking an

Excel, Google Sheet und wie die ganzen Tabellenkalkulationen auch heißen mögen, bieten auch immer mehr solcher Templates von Haus aus an. Öffne einfach dein bevorzugtes Programm und schaue dort unter den Vorlagen. Vielleicht ist das für dich komplett ausreichend.

Automatisches Haushaltsbuch per App

Möchtest du nicht alles manuell eintragen, greif auf eine App zurück. Ich empfehle dir die kostenlose App Finanzguru*, die dir kräftig unter die Arme greift. Meine Erfahrungen mit Finanzguru sind durchweg positiv und ich nutze die App gerne als schnellen Überblick über meine Finanzen. Dort habe ich Girokonten, Tagesgeld und meine Depots auf einen Blick parat. Die Anwendung kategorisiert die Zu- und Abgänge automatisch und wertet alles für dich aus.

Mangelnde Zeit ist also keine Ausrede mehr für dich, kein Haushaltsplan zu führen.

Fazit: Der Haushaltsplan ermöglicht freie Sicht auf deine finanzielle Lage

Wahrscheinlich hast du es im Laufe des Beitrags herausgelesen: Ich bin ein Fan des Haushaltsplans!

Das Führen eines Haushaltsbuches ist weit mehr als nur eine Methode zur Aufzeichnung von Einnahmen und Ausgaben. Es ist ein wesentliches Instrument, das zu einer umfassenden finanziellen Bewusstheit führt. Von der Identifizierung von Einsparpotentialen und der Förderung eines bewussten Konsumverhaltens bis hin zur Verbesserung der Sparquote und der Unterstützung langfristiger Finanzplanung und Vermögensbildung – ein Haushaltsbuch trägt in vielfacher Weise zu deinem finanziellen Wohlbefinden bei.

Es ermöglicht dir, Stress zu reduzieren, indem es ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit über deine Finanzen vermittelt. Mir hat es schön öfter geholfen, unnötige Ausgabenschwerpunkte in meinem Alltag zu entdecken und zu optimieren. Dabei schränke ich mich keinesfalls ein, sondern spare durch einfach Handlungen Geld, dass ich dann zusätzlich aufs Tagesgeldkonto lege oder investiere.

Wie sieht es bei dir aus? Führst du bereits ein Haushaltsbuch oder möchtest du ab sofort starten? Welche ist deine favorisierte Form? Schreibe es mir gerne in die Kommentare!

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