Haushaltsbuch: Definition, Hintergründe und kostenlose Vorlagen

Haushaltsbuch: Definition, Hintergründe und kostenlose Vorlagen

Du möchtest am Ende des Monats mehr Geld auf deinem Bankkonto haben? 

Dann solltest du dir unbedingt ein Haushaltsbuch anschaffen. Was im ersten Monat wie ein spießiges Hobby klingt, sorgt für einen nachhaltigen Erfolg beim Sparen. Oder hast du noch genau im Blick, wofür du letzten Monat alles Geld ausgegeben hast? Wo liegen die größten Ausgabenfelder und entsprechendes Einsparpotential? 

Du siehst: Das Haushaltsbuch kann dein verfügbares Geld steigern. Wie genau das geht, zeige ich in diesem Beitrag. 

Was ist ein Haushaltsbuch?

In einem Haushaltsbuch werden die Einnahmen den Ausgaben von (meist) Privathaushalten bzw. Privatpersonen gegenübergestellt. Anhand der verschiedenen Ausgabenkategorien kann im Anschluss abgeleitet werden, wo ggf. Einsparpotential besteht. Das Ziel ist es, verantwortungsbewusster mit seinem Geld umzugehen und durch geringere Ausgaben mehr von den Einnahmen auf seinem Konto zu haben.  

Tatsächlich geht die Geschichte des Haushaltsbuches weit in der Geschichte zurück. Bereits im antiken Griechenland waren die ersten Niederschriften dieser Art bekannt, auch wenn sie nicht der reinen Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben entsprachen. 

Heutzutage dient das Haushaltsbuch Privatpersonen wie dir und mir die Einnahmen sowie Ausgaben noch einmal nachträglich nachzuvollziehen und zu erkennen, an welchen Ecken noch der ein oder andere Euro gespart werden kann. 

Warum ein Haushaltsbuch führen?

Das große Ziel bei der Führung eines Haushaltsbuches: Mehr Geld auf dem Konto!

Dieses Ziel kann grundsätzlich auf zwei Wegen erfolgen: 

1. Die Einnahmen erhöhen

2. Die Ausgaben verringern

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Im besten Fall geschieht beides, beispielsweise verdienst du dir online nebenher etwas dazu und senkst gleichzeitig deine Ausgaben, indem du nicht mehr so oft auswärts isst oder eine Sparstrategie ausprobierst. 

Letzteres, also das Senken der Ausgaben, ist für die meisten Menschen etwas einfacher umzusetzen. Genau hier unterstützt dich das Haushaltsbuch. Es zeigt dir ganz offen, in welchen Bereichen du monatliche Ausgaben hast. Übeltäter, die dir dein Konto leer saugen, werden dadurch schneller identifiziert. Ebenso kannst du nach einem längeren Zeitraum auch sehr gut voraussagen, welche Ausgaben in nächster Zeit auf dich zukommen und ab wann du deine Ausgaben etwas drosseln solltest.

Nach einigen Monaten lassen sich zusätzlich Tendenzen und bereits erreichte Sparerfolge sehr gut erkennen. Du wirst dich in 2-3 Jahren wundern, wofür du in diesem Jahr noch so viel Geld ausgegeben hast 😉

Wie am besten ein Haushaltsbuch führen?

Auch wenn der Grundgedanke hinter jedem Haushaltsbuch gleich ist, unterscheiden diese sich in den Feinheiten. Dies beginnt bereits bei der Art des Haushaltsbuches, für die du dich entscheidest und endet mit den Kategorien, die du in deiner Übersicht unterbringst.

Arten von Haushaltsbüchern

Die Arten beschreiben dabei lediglich die genutzte Form. So kannst du beispielsweise deine Einnahmen und Ausgaben auf einem normalen Stück Papier niederschreiben oder du nutzt eine Software für den PC. Natürlich gibt es mittlerweile auch einige Apps, in denen du alles eintragen kannst. Hier ist besonders Finanzguru* zu empfehlen. Die App ist kostenlos und analysiert deine Kontenbewegungen ganz automatisch. Lies dir doch dazu einfach meine Erfahrungen mit Finanzguru durch.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten bringen dabei ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile mit sich. So halten viele das gute alte Papier für anschaulich und greifbar. Kosten wirken in ihren Augen dadurch stärker, was eine zusätzliche Motivation fürs Sparen sein kann. Allerdings hat Papier auch sein Limit und zu klein aufgeschlüsselte Kategorien machen das Ganze schnell unübersichtlich. Ebenso musst du das Papier irgendwo sicher verfahren, sodass du es für nachträgliche Analysen deines Konsumverhaltens auch zur Hand hast.

Deutlich übersichtlicher und flexibler sind hingegen Softwares oder Apps. Dabei musst du noch nicht einmal zwingend Geld dafür ausgeben. Auch eine einfache Tabellenkalkulation in Google, OpenOffice, LibreOffice oder einem anderen Anbieter kann ausreichend sein. Hiermit hast du alles bequem an einem Ort gespeichert und schnell Zugriff darauf. Du darfst nur nicht vergessen, regelmäßig Backups anzulegen 😉

Welche Art du für dich auswählst, hängt also von deinem Vorhaben ab. Möchtest du nicht allzu sehr ins Details gehen und lediglich eine fixe Übersicht haben? Dann reicht dir womöglich schon ein DIN A4-Blatt. Du stehst eher auf tiefergehende Angaben und möchtest alles zentral sowie übersichtlich verwaltet wissen? Dann ist eine Software oder eine App wohl eher dein Freund.

Kategorien für das Haushaltsbuch

Wie ich zu Beginn erklärt habe, dient ein Haushaltsbuch vor allem für einen guten Überblick über deine Ein- sowie Ausgaben und soll dir im Nachhinein Hilfestellung leisten, an welchen Stellen noch Einsparpotential bleibt. Grundsätzlich es es deshalb zu empfehlen, die unterschiedlichen Kategorien so genau wie möglich zu benennen.

Um dir eine gute Starthilfe zu geben, habe ich einige Unterpunkte für die unterschiedlichen Ein- und Ausgaben vorbereitet. Dabei musst du selbstverständlich nicht alle übernehmen, sondern kannst diese an deinen persönlichen Lebensstil anpassen.

So verfüge ich beispielsweise über ein festes Monatsgehalt sowie über Nebeneinkünfte aus meinem Gewerbebetrieb.

Einnahmen

Einkommen

  • Nettolohn, – gehalt
  • Sonderzahlungen (Urlaubs-, Weihnachtsgeld,…)
  • Nebeneinkünfte (Gewerbe, 450 Euro-Tätigkeit)

Staatliche Zahlungen

  • Kindergeld
  • Wohngeld
  • Elterngeld
  • Rente / Pension
  • Arbeitslosengeld
  • BAfög

Private Zahlungen

  • Unterhalt
  • Geldgeschenke
  • Sonstige

Einnahmen aus Vermögen

  • Dividenden
  • Realisierte Kursgewinne
  • Zinsen
  • Ausgezahlte Sparbeträge
  • Mieteinnahmen

Rückerstattung

  • Steuern
  • Krankenkasse
  • Strom, Gas, Wasser

Fixe & Variable Ausgaben

Bei den Ausgaben gibt es für die einzelnen Unterpunkte oft fixe (also fest wiederkehrende) sowie variable (veränderliche) Ausgaben. Für eine besser Übersicht habe ich deshalb alles in einer Tabelle festgehalten, sodass du direkt siehst, welche Beispiele es für die unterschiedlichen Unterpunkte gibt.

Fixe AusgabenVariable Ausgaben
Wohnen– Miete / Immobilienkredite
– Nebenkosten
– Heizenergie
– Strom
– Instandsetzung / Reparaturen
– Wohnungseinrichtung
Hauswirtschaft– Haushaltsgegenstände
– Reinigungsmittel
– Gartenbedarf
Haustier– Krankenversicherung– Nahrung
– Zubehör
Lebenshaltung– Nahrungsmittel
– Getränke
Genussmittel– Alkohol
– Tabakwaren
Verpflegung außer Haus– Café
– Imbiss
– Bäcker
Körper- & Gesundheit– Körperpflegemittel
– Friseur, Wellness
– Arznei – / Heilmittel
Persönliche Ausstattung– Bekleidung, Schuhe
– Accessoires
Mobilität– Fahrkarten ÖPNV
– Kfz-Versicherung
– Kfz-Steuer
– Leasing
– Privater PKW (Benzin, Öl,…)
– Reparaturen
Kommunikation– Rundfunkbeitrag
– Telefon, Internet
– Mobilvertrag
– Smartphone, Tablet
– Büromaterial
Bildung– Nachhilfe, Schulgeld
– Studiengebühren
– Unterrichts- & Kursgebühren
Freizeit & Hobby– Mitgliedsbeitrag
– Taschengeld
– Bücher, Zeitschriften
– Sport
– Freizeitaktivitäten
– Streaming & Videospiele
– Reisen
– Geschenke
Versicherungen
(außer Kfz)
– Haftpflicht
– Hausrat
– Berufsunfähigkeit
– Private Krankenversicherung
Vermögensaufbau– Rentenversicherung
– Sparverträge
– Wertpapiere (Sparpläne)
– Kryptowährung
– Einmalkäufe (Wertpapiere & Krypto)
Fixe und variable Ausgaben – Eine Beispielhafte Auflistung

Je nach Geschmack, kannst du noch die Ausgaben nach Wichtigkeit sortieren. So würden sich die Versicherungen und das Thema Wohnen weit oben in der Liste finden. Freizeit hingegen weiter unten. Das hat den tollen Nebeneffekt, dass die Unterpunkte, wo sich die meisten Fixausgaben befinden, direkt oben ansiedeln und sich das Überarbeiten für die einzelnen Monate vereinfacht.

Zusammentragen der Einnahmen & Ausgaben

Die Formen und Kategorien des Haushaltsbuches wurden nun von mir erläutert. Jetzt gibt es noch einige hilfreiche Tipps zum Zusammentragen deiner Einnahmen und Ausgaben.

Einnahmen sind recht schnell abgehakt, da ein Großteil davon konstant über die Monate hinweg in die auf das Konto einfließt. Gehalt, Kindergeld, usw. können also in das Haushaltsbuch im Vornhinein eingetragen werden.

Bei den Ausgaben wird es da schon wesentlich interessanter und dynamischer. Sammle dafür alle Kassenbons und Rechnungen, um sie akribisch in dein Haushaltsbuch einzutragen. Dazu zählt jede noch so kleine Anschaffung wie ein Coffee to go, der Wocheneinkauf, der Snack zwischendurch oder die letzte Tankfüllung. Hier solltest du unbedingt ehrlich zu dir sein und kleinere Beträge keinesfalls auslassen. Gerade diese summieren sich schnell zu einem größeren Posten und können ein Loch in dein Budget reißen.

Dabei musst du aber nicht jeden Tag direkt deine Ausgaben eintragen. Nimm dir ruhig einen festen Tag in der Woche, an dem du alle gesammelten Kassenbons, Rechnungen und deine Banking-Apps durchforstest und sauber in dein Haushaltsbuch einträgst. Wichtig ist nur, dass die Eintragung in dein Buch lückenlos erfolgt, da dieses ansonsten keine vollumfängliche Aussagekraft besitzt.

Hast du alles eingetragen, so ergibt sich aus deinen Einnahmen und Ausgaben dein persönlicher Saldo, der im besten Fall positiv ist, sprich: du lebst nicht über denen Verhältnissen. Bereits nach zwei bis drei Monaten kannst du gut erkennen, welche Ausgabenkategorien dein Budget besonders belasten und an welchen Stellen du davon ggf. etwas einsparen kannst. Gibst du bspw. viel Geld für Verpflegung außer Haus aus, dann nimm dir bei nächsten Mal den Kaffee von zu Hause

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch ein zu bildender Notgroschen, mit dem du unerwartete Ausgaben oder eine ungeplante Arbeitslosigkeit leichter bewältigen kannst.

Meine Erfahrungen mit einem Haushaltsbuch

Wie du bereits an der ein oder anderen Stelle herauslesen konntest, bin ich ein Fan des Haushaltsbuchs. Es erlaubt mir über einen längeren Zeitraum meine Einnahmen sowie Ausgaben anschaulich festzuhalten und mögliches Einsparpotential direkt zu erkennen.

Angefangen habe ich dabei mit einer deutlich abgespeckten Variante des Haushaltsbuches, in der ich lediglich meine Einkäufe vom Discounter und Supermarkt festhielt. Im Nachhinein leider nicht gerade aussagekräftig, da hinter jedem Bezugsort lediglich die Gesamtsumme stand. So konnte ich nur erkennen, ob ich einen Monate mal etwas mehr oder weniger ausgegeben hatte. Wofür genau, blieb dabei aber unbeantwortet.

Ich wollte aber mehr. Ich wollte mehr sparen, um mehr investieren zu können. Ich wollte mehr investieren, um mir schneller einen größeren Vermögensaufbau zu ermöglichen.

Wie ich bereits relativ zu Beginn des Beitrags erkläre, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um am Monatsende mehr Geld auf dem Konto zu haben:

1. Die Einnahmen erhöhen

2. Die Ausgaben verringern

Den ersten Punkt decke ich mit meinem festen Gehalt ab sowie meinem Kleingewerbe ab. Hier besteht vor allem beim Gewerbe immer die Option, noch etwas mehr hinzuzuverdienen.

Allerdings darf das Thema Sparen / Ausgaben verringern nicht vernachlässigt werden, da hier ebenfalls großes Potential besteht. Um dieses Potential für mich zu entdecken, machte ich mich an ein deutlich detaillierteres Haushaltsbuch.

Dank dieses Buchs konnte ich schnell einige Stellschrauben entdecken, die es zu justieren galt. Es entwickelte sich ein besseres Bewusstsein im Alltag, welche Dinge ich mir (im wahrsten Sinne des Wortes) sparen konnte und dadurch mehr freies Kapital habe.

Insgesamt ist das Führen eines solches Saldobuchs als Marathon und nicht als Sprint zu betrachten. Erste Ergebnisse stellen sich zwar schnell ein, doch die großen Ersparnisse und die damit einhergehenden Erfolge zeigen sich insbesondere auf lange Sicht.

Abschließend möchte ich dir noch meine Top Learnings bezüglich des Haushaltsbuches mit an die Hand geben.

Haushaltsbuch: Kostenlose Vorlage zum Download (Excel + PDF)

Um auch dir den Einstieg in dein Haushaltsbuch zu erleichtern, habe ich dir kostenlose Vorlagen erstellt. Eine davon ist etwas detaillierter und für Tabellenkalkulationsprogramme wie Excel, Google Tabelle, usw. ausgelegt. Die andere Vorlage wiederum als kompakter Vordruck für eine DIN A4-Seite, falls du zu den Analogfreunden gehörst.

Kein Sorge: Ich möchte nicht deine Mail-Adresse einsammeln und dich mit Newslettern bombardieren 😉

Die Vorlagen stehen dir komplett kostenlos zum Download zur Verfügung. Ich möchte dir lediglich eine solide Starthilfe mit auf denen Weg geben. Natürlich kannst du die digitale Vorlage noch ganz nach deinen Wünschen individualisieren.

👉 Hier die Vorlage für Excel kostenlos herunterladen

👉 Hier die Vorlage zum Ausdrucken kostenlos herunterladen

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